Sonntag, 24. Juni 2012

Animerezension: Chihayafuru

INFORMATIONEN
Titel: Chihayafuru
Mangaka: Yuki Suetsugu
Release: 2011
Episoden: 25, je 22 Minuten



INHALT
Chihaya Ayases Traum war es lange Zeit, dass ihre Schwester eine große Karriere als Model macht. Schließlich beschloss sie aber, dass sie ihren eigenen Weg gehen muss. Im letzten Jahr der Grundschule kommt der stille Arata Wataya neu in ihre Klasse, der sich als exzellenter Karuta-Spieler herausstellt. Chihaya ist fasziniert von der Wettkampfvariante dieses Kartenspiels, das sie bisher nur als simplen Zeitvertreib kannte. Sie beginnt sich damit zu beschäftigen und steigert ihr Können kontinuierlich, bis sie nun schließlich in der High School nicht nur älter, sondern auch in Karuta weit fortgeschrittener ist. [Anisearch]



BEURTEILUNG
Wenn man sich den Inhalt so durchliest, kann man glatt glauben, dass es sich nur um Karuta dreht.
Nun...es dreht sich auch "NUR" um Karuta..., aber es steckt mehr dahinter. Karuta ist ein japanisches Kartenspiel, bei dem vor den Spielern ein Kartenfeld von 100 gleich aussehenden Karten liegt. Auf jeder Karte steht das "Ende" eines Gedichtes. Ein Leser trägt erst ein Anfangsgedicht vor, welches das ganze Spiel einleitet. Dann wird ein Gedicht ausgelost und der Leser liest den ANFANG des Gedichtes vor, wessen ENDE die Spieler lediglich haben. Das Ziel in Karuta ist es, die Karte möglichst schnell zu ergreifen, bevor es der Gegenspieler tut. Dabei sind Konzentration und natürlich auch ein paar Skills sehr wichtig. Dazu muss ich sagen, dass man wirklich überirdisch schnell reagieren muss, so dass Chihaya eine Karte seltener sogar schon vor der ersten gesprochenen Silbe wegschleudern kann. Denn sie ist eine so genannte Höhrerin (Nun, das ist eines ihrer Skills, neben ihrer Schnelligkeit), die ein Gedicht an dem ersten Buchstaben erhören können. [Es gibt zwar auch Karten, für die man mehr als ein Wort hören muss, da sich die Anfangssilben gleichen, aber Einsilbige Karten sind Chihayas Spezialgebiet]
So viel zu Karuta.
Jedoch habe ich an folgenden Punkten festgestellt, dass es um viel mehr geht als Karuta:
Titelwahl: Der Anime nennt sich Chihayafuru. Chihayafuru (eigentlich Chihayaburu) ist das erste Wort von einem Karutagedicht, auf welches Chihaya spezialisiert ist. Lediglich einmal, als sie beinahe ohnmächtig wurde, hatte sie "ihre" Karte nicht bekommen. Chihayafuru heißt so viel wie "Impassionate gods", also leidenschaftliche Götter, aber hat in diesem Fall eher den Bezug zu der Karte. Von daher passt der Titel sehr gut. Chihayafuru ist quasi Chihayas "Namenskarte", wie Arata ihr in der Kindheit erzählt hatte.
Coverwahl und Introgestaltung: Die Cover des Mangas sind sehr sehr sehr schön. Denn hier haben sich die Gestalter besonders viel Mühe gegeben. Auf den Covern sind nicht nur die Haupthandelnden des jeweiligen Bandes zu sehen, sondern auch ein Hintergrundbild. Meistens ist Alles mit einem wunderschönen Hintergrund, der zu der Persönlichkeit der Person passt, oder einer sommerlichen japanischen Dekoration gestaltet. Vom Intro war ich ebenfalls positiv überrascht. Alle wichtigen Charaktere werden vorgestellt, zu einer traditionell japanisch klingenden Musik. Auch hier dreht sich immer wieder Alles um Karuta und die Charas im Wandel der Zeit. Keine Unnötigen Specialeffekts, sondern ein kurzes und ausreichendes Intro.
Storyline: In den ersten 15 Episoden ist die Handlung spannend und unterhaltsam. Man beginnt sich für Karuta und die Romanze und natürlich die Story zu interessieren und ist schockiert, wie spannend so ein ödes Kartenspiel sein kann. Ab Episode 15 beginnt der Anime dann für kurze Zeit zu stocken. Es geht nur noch um Karuta und verschiedene Skills und der Zuschauer beginnt sich zu langweilen. Das grenzt an Filler, wenn man es überhaupt so nennen kann. Aber ab Episode 20 nimmt der Anime wieder seinen Lauf und es gibt einen Fortschritt. Eine kleine Lücke im Konzept. Jetzt zur Handlung. Hier haben wir Karuta, ein Liebesdreieck und Kameradschaft im Vorderpunkt. Die Storyline wirkt eher Schritt für Schritt voran geschoben, als wirklich vorausgeplant. Jedoch hat sie immer wieder kleine Punkte, an denen die Nadel ins Fleisch piekt und du irgendetwas injiziert bekommst, das dein Blut zum Kochen bringt. Der Anime lässt immer wieder mitfiebern. Chihayafurus Storyline ist manchmal schleifend und träge, bringt aber viel Spaß und Alles, was ein guter Anime haben muss.
Charaktere: Der Hauptprotagonist ist unsere Chihaya. Daneben ihre beiden besten Freunde aus Kinderzeiten: Taichi und Arata. Chihayas große Schwester Chitose ist Model, womit sie im Schatten derer steht, da ihre Eltern sich nur für Chitose interessieren und Chitose verlangt, angehimmelt zu werden. Doch Chihaya ist ein Mädchen, das immer das beste für Andere will und bevor sie Arata traf niemals einen sie betreffenden Traum hatte.Das ändert sich schlagartig, als sie gegen Arata Karuta spielt. Sie wächst zu einem starken und talentierten Mädchen heran und JA, ich liebe es, wenn Charas sich während des Animes für uns sichtbar in einen besseren Menschen verwandeln.
Arata Wataya ist, als er im letzten Jahr der Grundschule in Taichis und Chihayas Klasse wechselt, der Außenseiter schlechthin. Doch Chihaya sieht irgendetwas in ihm und so ist sie die Einzige, die Partei für ihn ergreift und ihn in Schutz nimmt, sehr zum Ärger Taichis. Dieser hetzt die ganze Klasse gegen Chihaya und Arata auf, da er eifersüchtig ist. Schlussendlich findet Arata sich in einem Karutamatch gegen den Rest der Klasse (außer Chihaya) wieder. Doch in einer Pause gegen dem Finalen Match wird seine Brille geklaut. Kein Problem für Arata.... Doch Taichi verschiebt im Finale seine Karten, so dass Arata ohne seine Brille verloren ist. Da schubst Chihaya Arata bei Seite und spielt an seiner Stelle gegen Taichi und gewinnt. Dort versteht Taichi, dass er nicht gegen Arata ankommt und gibt  ihm seine Brille wieder. Arata nennt ihn einen Feigling. Dies ist der Beginn der Freundschaft. Doch schon bald darauf muss Arata zu seiner Heimatstadt, um seinen Großvater zu pflegen und die Drei sind getrennt...
Zuletzt Taichi. Es ist wahr, dass Taichi ein Arschloch als kleiner Junge war. Doch sobald die Rückblende vorbei ist und wir den Middleschool-Taichi vor uns haben, ändert sich das. Denn Taichi ist ein ganz anderer Junge geworden, der süß, witzig und nett ist. Und, wer hätte es gedacht?, der hoffnungslos in Chihaya verliebt ist und das seit der Grundschule. Chihaya ist nur zu unromantisch um dies zu merken.So versucht Taichi immer wieder, ihr Herz zu gewinnen, stets mit einem Lächeln im Gesicht. (Ja, er ist mein Favorit. Team  TAICHI! ♥♥♥)
In Chihayafuru sind alle Charaktere unglaublich gut ausgebaut und sehr tiefgründig. Gerade Aratas Geschichte wird sehr deutlich gemacht, wohingegen Taichis leider vernachlässigt wird. Chihayas dagegen ist klar definiert und doch immer wieder sehr traurig. [Zum Beispiel wenn sie neben den 6 Fotoalben ihrer Modelschwester Chitose ein kleines von ihr findet, in dem ihre angeblich sie vernachlässigenden Eltern Zeitungsartikel von ihren Karutasiegen gesammelt haben.] Und auch die Story der anderen Charaktere wie Porky, Desktomotu und Kanade sind bewegend und total verschieden. Jeder begann aus einem anderen Grund Karuta zu spielen.
Klassifizierung: Chihayafurus Klassifizierungen waren Game, Sports und Drama.
Wohl wahr, wohl wahr. Karuta wird sehr wohl zum Sport, bei dem die Karten sogar in der Wand stecken bleiben :3. Karuta ist ein Game und diese Klassifizierung lässt sich damit ebenso bestätigen. Drama ist allemal vorhanden. Ich hätte mir Romance als Kategorie gewünscht. Denn sie ist vorhanden. Zumindest Taichi sorgt immer wieder für süße Stellen, in denen er Chihaya zum Beispiel davon abhält, in sein Zimmer zu gehen, sie am Handgelenk ergreift und sagt: Was glaubst du wie es aussieht, wenn du einfach so in ein Jungenzimmer rennst? Nie im Leben siehst du mein Zimmer.
Oder Chihaya an ihrem Geburtstag spielerisch ihr letztes Tortenstück vor sein Gesicht hält und sagt: Hier ich schenke es dir! Oder auch nicht!, und es dann selbst essen will. Doch dazu kommt es nicht, denn Taichi schiebt sich die Gabel in den Mund, ehe Chihaya es tun kann und so sind die Beiden sich ganz nah.
Überraschungseffekt: Oh ja!
Ich wusste nie, wer in den Karuta Matches gewinnt. Hattest du eine Ahnung, so war sie Mal richtig und Mal falsch.
Cliffhanger am Ende: Die erste Episode endet mitten in einer Rückblende aus der Grundschulzeit der Drei und sorgt somit für den perfekten Spannungspunkt. Ebenfalls so die letzte Episode. Es heißt, dass der Karuta Club 5 neue Mitglieder schaffen müsse und Chihaya ist immer noch wie wild hinter der Queen [Der besten weiblichen Karutaspielerin] und ihrem Titel her.
Jetzt wurde ebenfalls preisgegeben, dass eine zweite Staffel bereits in Planung ist und der Fokus diesmal auch auf Romance sein soll.
Tja, da heißt es warten!

BEWERTUNG
Auf jeden Fall 5 Punkte wert und die bekommt Chihayafuru auch. Sehr Schade, dass der Anime nicht so verbreitet ist wie der Manga, der rund 4,5 Millionen Bände verkaufte.

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